Die sinnliche Maetresse des Marquess by Ann Lethbridge

Die sinnliche Maetresse des Marquess by Ann Lethbridge

Autor:Ann Lethbridge [Lethbridge, Ann]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Historical RomanHefte
veröffentlicht: 2014-04-26T22:00:00+00:00


8. KAPITEL

Die Kutsche hielt an. Garrick spähte hinaus. Sie befanden sich noch in Sichtweite des Bauernhauses der Browns. Matthews beugte sich vor, um erst seine Fesseln und dann die von Ellie zu überprüfen. „Die zwei befreien sich nicht so leicht.“

„Gut“, sagte Le Clere und öffnete die Kutschentür. In Garrick regte sich Hoffnung.

Sein Onkel lachte. „Keine Sorge, mein Junge. Ich werde die ganze Zeit über direkt hinter dir sein.“ Er stieg aus, und Matthews folgte ihm. Die beiden Männer schwangen sich auf ihre Reittiere, zweifellos um ungestört die weitere Vorgehensweise abzusprechen. Die Kutsche nahm wieder Fahrt auf.

Ellie starrte schweigend aus dem Fenster. Mit einem Mal wirkte sie verzweifelt.

Er holte tief Luft und brach nach einer Weile das Schweigen. „Es tut mir leid, dass du in diese Sache hineingezogen wurdest.“

„Ich nehme an, dass du kein Messer mit dir führst?“

Die Art und Weise, wie sie mit ihren Blicken das Kutscheninnere absuchte, beunruhigte ihn. „Ellie, was auch immer du vorhast – bitte keine Heldentaten! Vertraue mir, dass ich dich hier heil herausbringe, und tu, was ich dir sage.“

Sie hob das Kinn und sah ihn herausfordernd an. „Hast du etwa einen Plan?“

„Ich werde jede Chance ergreifen, die sich bietet.“

Sie verzog die Lippen. „Was für eine hervorragende Strategie!“ Sie wandte das Gesicht ab und starrte wieder aus dem Fenster.

„Sarkasmus wird uns nicht weiterhelfen.“ Er seufzte. „Ellie, glaube mir bitte, ich werde nicht zulassen, dass mein Onkel dir Schaden zufügt.“

„Er hat meinen ältesten Bruder getötet – deinetwegen.“ Ihre Stimme klang heiser. Langsam drehte sie den Kopf. Die Tränen, die ihr in den Augen standen und die sie mit ihrem barschen Tonfall hatte verbergen wollen, versetzten ihm einen Stich ins Herz. Bisher war sie so mutig gewesen. Nun das Ausmaß ihrer Verzweiflung zu erkennen, bereitete ihm unerträgliche Schuldgefühle. Und er konnte nichts zu seiner Verteidigung sagen.

Doch er durfte sich nicht von ihrem Schmerz anstecken lassen. Wenn er seinen Gefühlen freien Lauf ließ, wurden sie übermächtig, und er wurde zu einer rasenden Bestie, die nicht klar denken konnte.

Er starrte aus dem Fenster. Sie erreichten die Kreuzung außerhalb des Dorfes. Der Ort, an dem die erste Lady Moonlight ihr Leben am Galgen beendet hatte. Hoffentlich ist das kein böses Omen, dachte er mit einem seltsamen Anflug von schwarzem Humor.

Die Kutsche hielt vor einer Steinmauer am Rand einer großen Weide, auf der die Dorfbewohner ein paar Schafe und Kühe grasen ließen. Garrick beobachtete, wie Caleb mit einer Muskete über der Schulter den Kamm einer Anhöhe erklomm. Dann verschwand er hinter den Felsbrocken und Ginsterbüschen.

Matthews öffnete die Kutschentür und versperrte ihm die Sicht. „Raus mit Ihnen! Und die Dame zuerst, wenn ich bitten darf.“ Er deutete eine Verbeugung an.

Garrick spielte mit dem Gedanken, dem Mann einen Stoß mit dem Kopf zu versetzen. Doch dann sah er, dass Le Clere ihn genau beobachtete. Hilflos musste er mit ansehen, wie Ellie am Ellbogen gepackt und hinausgezerrt wurde. Als der Verwalter ihm mit einem Nicken bedeutete, auszusteigen, kletterte Garrick hinaus und ließ seine Blicke in die Richtung schweifen, in der Caleb verschwunden war. Der Mann war nicht mehr zu sehen.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.